Mobile Personalities ist eine Arbeit, die scheinbar banale Bilder aufgreift und sie neu in Szene setzt. Privatsphäre ist nichts Selbstverständliches, es ist etwas, womit wir umzugehen lernen müssen. Mittlerweile hat jeder durchschnittlich drei Profile in verschiedenen sozialen Medien, in denen man selbst Privatsphären Einstellungen wählen kann und so vermeintlich seine eigene virtuelle Iden- tität schützt. Drei Städte — 102 Persönlichkeiten. Bei meinem Streifzug durch verschiedene Elek- tronikshops und Bilderordner auf Handys habe ich meine 102 Persönlichkeiten gefunden.In Bozen, Weimar und Brno zog ich mit meiner Kamera los. Was passiert nun, wenn man diese Fotos ihrer ursprünglichen Topologie entnimmt und sie nun neu inszeniert und darstellt? Ich möchte in mein- er Arbeit auf unseren eigenen Umgang mit Privatsphäre und Persönlichkeit aufmerksam machen, sowie unserem Umgang mit Daten, dem „Hinterlassen“ dieser und darauf, was passiert, wenn diese gefunden werden. Die Videoinstallation greift den flüchtigen Moment auf, in dem wir ein Bild sehen und gleich weiterscrollen, aber auch den Moment in dem wir uns Zeit nehmen weiter in die Tiefe zu gehen und so damit beginnen in die Gesichter zu blicken und uns zu fragen, wer diese Menschen sind. Zum Video wurden Texte zu den jeweiligen Orten eingesprochen, die meine eigene Erfahrung als Fotografin und Voyeur tagebuchartig wiedergeben.